„Ich weiß, dass ich nicht weiß.“
Sokrates in Platons Apologie des
Sokrates und Meno (4. Jahrhundert v. Chr.)
Ein wahrer Satz. Wir denken den ganzen Tag nach. Über uns, über unser Umfeld, über das was wir tun, über die Familie, über die
Freunde. Wir sind pausenlos am Denken. Weniger am Handeln. Noch weniger am Überprüfen.
Durch dieses pausenlose - und meist auch noch unbewusste - Denken bilden wir uns nach und nach eine Meinung. Eine gedachte Meinung. Keine fundierte auf
Fakten basierende Meinung.
Das bewirkt, das sowohl Umfeld als auch Menschen in unserem Unterbewusstsein eine Phantasieform annehmen.
Wie sang schon Pippi Langstrumpf: Ich mach' mir die Welt - widdewidde wie sie mir gefällt ....
Mit der Zeit manifestieren sich unsere Vorstellungen aus unserer Gedankenwelt. Die Folge kann dann zunehmende Enttäuschung und Frustration sein, weil sowohl Umfeld
als auch Menschen nicht so sind, wie wir sie uns „erdacht“ haben.
Im schlimmsten Fall entsteht eine Verzerrung der Realität und kann sogar durch die häufige negative Erfahrung zwischen Gedachtem und Realem in eine depressive
Symptomatik führen.
Wie oft haben Sie sich schon sagen gehört: oh, das hätte ich jetzt nicht gedacht?
Wie oft schon: ach, ich dachte das wäre so und so?
Wie oft schon in Partnerschaften: ich dachte du wolltest auch……?
Machen Sie sich solche Aussagen bewusst. Fangen Sie an, Ihre Gedanken bewusst wahrzunehmen. Tauschen Sie sich mit anderen über Ihre Gedanken aus. Das kann diesem
Phänomen vorbeugen.
Nicht selten betrifft dieses Gedankenkarussell introvertierte Menschen, Menschen mit geringen Sozialkontakten oder ängstlich orientierten Menschen.
Es kann aber auch allen anderen Menschen passieren. Durch die Hektik des Alltags versäumen wir manchmal, mehr zu kommunizieren als nur zu Denken.
Nicht falsch verstehen, Gedanken sind wichtig. Sie können unser Leben sogar positiv beeinflussen. Wenn wir sie richtig einsetzen.
Das Zitat von Charles Reade (* 8. Juni 1814 in Ipsden, Oxfordshire, England; † 11. April 1884 in London, war ein englischer Schriftsteller) bringt das gut zum Ausdruck:
Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden Deine Worte.
Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal!
Hand aufs Herz: wer denkt die ganze Zeit positiv? Bewusst positiv?
Sie nicht? Das können Sie aber lernen.
Es ist ein elementarer Bestandteil von Achtsamkeit. Das Hier und Jetzt spielen dabei eine große Rolle. Die bewusste Wahrnehmung von Denken und Handeln, von Realität und Ist-Zuständen.
Gezielte Übungen können negative Gedankenkarusselle unterbrechen und überschwängliche positive Gedankenkarusselle einordnen.
Die Methoden haben meisten etwas mit bewusster Wahrnehmung, Achtsamkeit und Änderung der Sichtweise zu tun.
Wollen Sie Ihre Sichtweise überprüfen? Dann los