... ich die Stille hoere

 

Ich sitze am Ufer eines verschneiten Kanals. Kälte und Schnee verzaubern die Landschaft um mich herum.

Ich sitze einfach nur da. Ganz alleine. Ich höre auf die Stille.

Nur wenige Menschen können Stille aushalten. Weil sie Stille als solches nicht wahrnehmen. Die meisten sind zu beschäftigt und unruhig, um der Stille gewahr zu werden.

Versuchen sie mal, sich irgendwo in der Natur hinzusetzen, wo niemand außer ihnen ist. Sie sind ganz alleine. Kein Mensch, der mit ihnen spricht, kein Mobiltelefon das stört. Sie sitzen einfach nur da.

Nach wenigen Minuten beginnen die Gedanken zu kreisen. Lassen sie die Gedanken kommen und wieder gehen. Halten sie keinen Gedanken fest. Versuchen sie, an nichts zu denken.

Fokussieren sie sich auf die Stille.

Werden sie eins mit ihrer Umgebung. Verschmelzen sie mit dem Ort, an dem sie sich befinden.

Was können sie hören?
Ihren eigenen Atem? Verkehrsgeräusche durch ein Auto oder ein Flugzeug aus der Ferne? Das Plätschern eines Gewässers? Vogelstimmen? Den Wind in den Bäumen? Das Rascheln durch kleine Tiere, die um sie herum ihren Weg suchen?

Was können sie riechen?
Je nach Jahreszeit den Schnee? Feuchtes Laub? Erde? Kälte? Den Duft von Blumen? Den Duft von frischem Gras?

Was können sie sehen?
Je nach Jahreszeit die jungen Knospen an den Bäumen? Die ersten Blumenstengel, die durch die Erde kommen? Kleine Tiere, die emsig nach Nahrung suchen? Die Wolken am Himmel und wie schnell sie ziehen? Reflektionen an Bäumen oder Blättern durch die Sonnenstrahlen? Die kahlen Stellen, an denen der Schnee bereits geschmolzen ist?

Alternative: Setzen sie sich in ein Zimmer. Ganz alleine. Keine Umgebungsgeräusche, die sie bewusst stören. Geben sie sich vollkommen der Stille hin.
Wieder kommen die Gedanken. Lassen sie die Gedanken weiter ziehen. Hören sie die Stille. Nehmen sie alles bewusst wahr, was sie umgibt. Möbel, Bilder, Gegenstände. Denken sie an nichts. Nehmen sie nur wahr. Lassen sie die Stille auf sich wirken.

 

pro stille

 

Durch Stille und die damit verbundene bewusste Wahrnehmung kommen sie zur Ruhe. Es gleicht einer Meditation. Die Wahrnehmung auf das, was sie umgibt, was sie sehen, riechen oder hören, wird reduziert auf das eigentliche Sein.
Mit der Zeit hören sie ihren eigenen Atem, ihren eigenen Herzschlag. Sie nehmen Wärme oder Kälte wahr. Sie nehmen sich wahr. Ihr Körper kann vollkommen entspannen.

Gerade in stressigen Zeiten beruhigt bewusste Stille unser körperliches und geistiges System. Wir können dadurch neue Kraft tanken.
Diese Form der Entspannung regt alle Sinne an, mit etwas Übung kommen die Gedanken zur Ruhe. Es zählt nur der Augenblick. Dieser Moment vollkommener Ruhe.

kontra stille

Diese Form der Entspannung eignet sich NICHT für Menschen mit psychischen Störungen. Bei Depressionen oder Psychosen ist diese Übung nicht geeignet.

 

therapeutisch entspannen

 

Eine therapeutische – und somit begleitete – Entspannung kann auch die Übung der Stille sein. Wenn ich meine Klienten in die Stille führe, gleicht es einer hypnotischen Trance. Die Entspannung von Körper und Geist kann die Selbstheilungskräfte stärken und bringt einen Energiefluss, durch den Klienten stabilisiert werden können, um dem Alltag besser gewachsen zu sein.