Trauer

Trauer geht einher mit einem Verlust. Verlust kann vielfältig sein

-    Der Verlust eines geliebten Menschen
-    Der Verlust eines geliebten Tieres
-    Der Verlust einer Arbeitsstelle
-    Der Verlust eines Erinnerungsstückes
-    Der Verlust von Interesse
-    Der Verlust von Nähe
-    Der Verlust der Wohnung
-    Der Verlust von Geld
-    Der Verlust von Lebensfreude

Die Emotionen, die durch einen Verlust entstehen, sind immer ähnlich. Traurigkeit, depressive Verstimmung, Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit.

Manchmal reagieren Betroffene auch mit Leugnung, Nicht-Wahr-Haben-Wollen, Wut oder Resignation.

Körperlich zeigen sich bei Trauer Symptome wie Herzrasen, Enge in der Brust, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, flaues Gefühl in der Magengegend.

Eine Trauerphase braucht Zeit. Trauern ist ein Prozess, mit dem man einen schweren Verlust verarbeitet. Jeder Mensch verkraftet einen Verlust anders. Um aus dieser tiefen Traurigkeit wieder ins Licht des Lebens zu blicken, zuversichtlich an die Zukunft zu denken und wieder ins Handeln zu kommen, ist es hilfreich, Unterstützung anzunehmen.

Die Unterstützung orientiert sich an der Verfassung des Trauernden. Am Anfang braucht der Betroffene meistens einen guten Zuhörer, der sich geduldig und wertfrei die Sorgen und Nöte anhört. Ohne Kommentar. Der seinen Arm anbietet, wenn der ganze Körper des Betroffenen durch Weinattacken geschüttelt wird. Reden tut gut, handeln aber auch. Spaziergänge durch den Wald, mit und ohne Gespräche, beruhigen und entspannen. Der Besuch eines Lokals, soweit es dem Trauernden möglich ist, bringt andere Eindrücke in den Alltag. Gemeinsame Unternehmungen lenken die Gedanken auf das Hier und Jetzt, ohne Druck auszuüben. Je nach Entwicklung können Aktivitäten gesteigert werden.

Jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Es gibt keine Zeitvorgabe, wann welche Phase der Trauer einsetzt. Da bedarf es eines guten Gespürs, Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe, um die feinen Nuancen wahrzunehmen und zu begleiten.

Bei dem Verlust eines geliebten Menschen, gar eines Kindes, wird die Trauer nie ganz vergehen. Der Schmerz ist zu groß.
In einer guten begleitenden Therapie ist das Ziel in einem solchen Fall, den Verlust so in das Leben zu integrieren, dass die stark belastenden Emotionen geringer werden. Ein alltägliches Leben, mit dem üblichen Auf und Ab soll wieder möglich werden.